Geschichte der Selbstvertedigung
Judo Der erste Dojo entstand 1882 auf dem Gelände des Eisho-ji-Tempels in Tokio und umfasste nur neun Mitglieder. Die ersten Schüler zahlten keine Gebühren, sondern wurden nachhaltig unterstützt. Um den Dojo zu finanzieren, übersetzte Jigoro Kano bis spät in die Nacht Texte. Großes Interesse jedoch entstand erst 1886, als die Stadtpolizei von Tokio einen Wettkampf zwischen den Kodokan- und den Totsuka-Schülern veranstaltete, einer der größten Jujutsu-Schulen: Kanos Judoka gewannen 13 Wettkämpfe, zwei endeten unentschieden. 1888 gewannen die Kodokan den Wettbewerb mit den Jujutsu-Schulen endgültig. Der Streit darüber, welches System der Selbstverteidigung die japanische Polizei einführen solle, hatte zwei Jahre angedauert: Die hervorragenden Wurftechniken zweier Kano-Schüler -Saigo Shiro und Yokoyama Sakujiro - hatten entscheidenden Einfluss auf den Sieg des Kodokan-Judo. Schließlich überflügelte Judo Jujutsu in der Beliebtheit -nicht nur bei der japanischen Polizei, sondern im gesamten Land. Ursprünglich waren die Wettkämpfe offene Veranstaltungen, bei denen alle Gewichte gegeneinander antraten, aber bei der 18. Olympiade 1964 in Tokio wurden dann drei Gewichtsklassen eingeführt - Leicht-, Mittel-und Schwergewicht - sowie eine offene Kategorie. Modernes Wettkampf-Judo unterscheidet heute zwischen Geschlechtern und Gewichtsklassen. 1882 wurde Kano Lehrer an einer Schule für die gehobene Gesellschaft, und elf Jahre später Direktor einer Schule für Lehrerausbildung. 26 Jahre lang widmete sich Kano der Ausbildung und dem Wohlergehen der Lehrer an seiner Schule. Während dieser Zeit gründete er auch Kobun Gakuin, das ausländische Schüler aufnahm und ausbildete. Desgleichen gründete er die private Kano-Schule, die in den folgenden 40 Jahren mehr als 300 junge Männer in Judo unterwies. Anfangs lag Kodokan ausschließlich in der Hand von Kano, aber 1894 wurde ein erstes beratendes Komitee eingerichtet, und 1909 wurde daraus eine Stiftung. Im selben Jahr wurde Kano das erste japanische Mitglied des International Olympic Committee (IOC), und zwei Jahre später gründete er den Japanischen Athleten-Verband und wurde dessen erster Präsident. Kodokan ist jetzt der Sitz der All Japan Judo Federation, die 1949 gegründet wurde. Der Dachverband, die International Judo Federation, wurde 1951 gegründet und hat seinen Sitz im südkoreanischen Seoul. Kanos älteste Tochter, die verstorbene Noriko Watanuki, war viele Jahre Präsidentin der Kodokan-Frauenabteilung, und sein Enkel, Yukimitsu Kano, ist derzeit Kodokan-Präsident. Am 4. Mai 1938 erlag Jigoro Kano einer Lungenentzündung und verstarb an Bord der SS Hikawa Maru. Er war auf dem Rückweg von Kairo, wo er an einer Sitzung des IOC teilgenommen hatte, bei der Tokio als Gastgeber der 12. Olympischen Spiele benannt worden war. Zum Zeitpunkt seines Todes war Judo so verbreitet, dass es alleine 100 000 Träger des schwarzen Gürtels gab. Der heutige Kodokan in Tokio wurde 1982 fertig gestellt, und für viele Judoka weltweit ist es ein Traum, hier einmal trainieren zu dürfen.
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